Apfelbrand versus Apfelschnaps: Wo liegt der Unterschied?
Apfelbrand und Apfelschnaps – beides Spirituosen mit beachtlicher Tradition. Unterschiede gibt es trotzdem. Einer wächst auf US-amerikanischen Bäumen.
Apfelbrand und Apfelschnaps. Beide sind aus saftigem Kernobst hergestellt, aber ihre Herkunft, Herstellungsprozesse und sogar die verwendeten Früchte können variieren.
Um den Unterschied zwischen diesen beiden köstlichen Getränken zu verstehen, braucht man: Genügend Einbildungskraft, um x verschiedene Getränke aus einer einzigen Frucht sich vorzustellen, und: ein bisschen geografisches Wissen.
Faktencheck: Apfelbrand versus Apfelschnaps
Apfelschnaps ist eine Art von Apfelbrand – aber nicht jeder Apfelbrand kann sich als Apfelschnaps bezeichnen. Apfelbrand gibt es in vielen verschiedenen Sorten, als da wären Eau-de-Vie de Pomme, Calvados oder Obstler.
Sowohl Apfelbrand als auch Apfelschnaps müssen mindestens 40 Prozent Alkohol enthalten. Apfelschnaps seinerseits kann sich aus bis zu 80 Prozent neutraler Spirituosen und dazu bis zu 20 Prozent Apfelbrand zusammensetzen.
Jeder Apfel gilt
Der Apfelschnaps «Applejack» wird auch als «Apfelwhisky», «Cider Whiskey» oder treffend als «Jersey Lightning» bezeichnet. Besonders spannend: Die Herstellungsmethoden für Applejack sind nicht reguliert, ebenso wenig wie die Arten von Äpfeln, die verwendet werden können.
Daher gibt es sowohl junge und klare Varianten. Und solche, die durch mehrjährige Lagerung in Eichenfässern eine bronzene Farbe angenommen haben.
Apfelbrand wiederum ist eher ein Oberbegriff für Spirituosen, die durch Destillation von vergorenem Apfelsaft oder -brei hergestellt werden. Dazu gehören amerikanischer Applejack, französischer Calvados und globale Ausdrücke von Eaux-de-Vie de Pomme.
Der US-Apfel fiel nicht weit vom Stamm
Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Spirituosen liegt damit in ihrer Geschichte: Während man den weltweit produzierten Calvados schon seit dem Mittelalter kennt, wurde der spezifisch amerikanische Applejack erst im späten 17. Jahrhundert auf US-amerikanischem Boden entwickelt.
Trotzdem sind beide eng miteinander verbunden: Beide müssen mindestens 40 Prozent Alkohol enthalten, können auf verschiedene Weisen destilliert und sowohl gealtert als auch ungealtert sein.
Und: Sie schmecken gut. Versuchen Sie doch mal einen nationalen Brand, hergestellt aus dem liebsten Obst der Schweiz...